Ein Meilenstein für die Physiotherapie

Wer sich seinen Traumberuf als Physiotherapeut oder Physiotherapeutin bisher nicht erfüllen konnte, für den gibt es nun gute Nachrichten: Denn Schülerinnen und Schüler der Physiotherapieschule in Hessisch Lichtenau erhalten jetzt eine monatliche Ausbildungsvergütung. „Damit haben wir einen echten Meilenstein erreicht und schaffen ein Alleinstellungsmerkmal in der Region“, sagt die neue Schulleiterin Merle Beukenberg. Bislang wird diese schulische Ausbildung nur in seltenen Fällen bezahlt. „Wir sind das erste diakonische Haus in ganz Hessen mit einer Ausbildungsvergütung“, betont die Ärztliche Direktorin Marion Saur.

 

Im ersten Ausbildungsjahr erhalten die Lichtenauer Schülerinnen und Schüler 978 Euro, im zweiten 1041 Euro und im dritten 1098 Euro. Dadurch wird die Ausbildung noch attraktiver – insbesondere, nachdem auch das Schulgeld vor zwei Jahren abgeschafft wurde. Aus langjähriger Erfahrung weiß das Leitungsteam, dass das Schulgeld einst viele potenzielle Bewerber abgeschreckt hat – insbesondere, wenn es sich jemand finanziell nicht leisten konnte, hat er sich oft für einen anderen Beruf entschieden, in dem die Ausbildung vergütet wird. An einer fehlenden Bezahlung soll die Wahl für die Physiotherapieausbildung nun nicht mehr scheitern.

 

Eine Ausbildungsvergütung in der Physiotherapieschule war ein langes und erkämpftes Ziel in Lichtenau. Gemeinschaftlich haben sich unter anderem der Vorstand vom diakonischen Träger LICHTENAU e.V., Klinikleitung, Schulleitung und Schülervertretung für die Umsetzung eingesetzt. „Wir sind froh und sehr stolz, dass wir dieses Projekt durchsetzen konnten. Damit haben wir nicht nur einen echten Mehrwert für die Ausbildung, sondern für den ganzen Beruf geschaffen“, sagt Klinikmanager Sebastian Dretzke.

 

Beruf mit viel Abwechslung

 

Wer in der Physiotherapie arbeitet, schätzt besonders den Abwechslungsreichtum des facettenreichen Berufes. „Menschliches, Medizinisches und Handwerkliches werden hier verbunden“, sagt Merle Beukenberg. Die Bereiche, in denen Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten arbeiten können, sind äußerst flexibel – sei es in Richtung Neurologie, Pädiatrie und Chirurgie, sei es in Praxen, Kliniken oder im Profisport. „Zwei Schulabgänger aus einem der vergangenen Jahrgänge sind sogar Physiotherapeuten auf dem Kreuzfahrtschiff Aida geworden“, weiß der ehemalige Schulleiter Werner Onstein. Den Möglichkeiten sind also keine Grenzen gesetzt. Und auch der Bedarf an Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten ist sehr viel höher, als er gedeckt werden kann. Die neue stellvertretende Schulleiterin Alexandra Gröling, die vor einigen Jahren selbst an der Lichtenauer Schule ihre Ausbildung gemacht hat, fügt hinzu: „Die Ausbildung bringt viel Freude. Sie bereitet die Schülerinnen und Schüler auf einen Beruf vor, der nie langweilig wird und in dem man Erfüllung findet.“

 

Im diakonischen Verbund von LICHTENAU e.V. bietet die Physiotherapieschule ihren Schülerinnen und Schülern neben den hochqualifizierten Lehrkräften auch eine sehr praxisorientierte Ausbildung: Mit der direkten Angliederung auf dem LICHTENAU-Campus können sie umfassende Erfahrungen unter anderem an der Orthopädischen Klinik, dem Rehazentrum und mit Menschen mit Behinderung sammeln. Mit der neuen Ausbildungsvergütung freut sich die Schulleitung nun auf viele interessierte Bewerber. Für das kommende Schuljahr sind noch Plätze frei.

 

Bewerbungen: Wer Interesse an der dreijährigen Ausbildung in der Physiotherapie hat, kann seine Bewerbung über das Jobportal von LICHTENAU e.V. (karriere-lichtenau.de/) einreichen oder per Mail senden: pt-schule@lichtenau-ev.de. Bewerben können sich Interessierte das ganze Jahr über, Semesterstart ist stets der 1. Oktober. Insgesamt gibt es 25 Plätze. Weitere Infos gibt es unter: physiotherapieschule-lichtenau.de/